Ich habe diesen alten Thread ausgegraben und wiederbelebt, da mir das hier ganz gut zu passen schien:
Neben der Kinoauswertung scheint Corona - zumindest bei Warner - auch die (deutschsprachigen) Heimkino-Veröffentlichen ganz schön durcheinanderzuwirbeln und in Richtung "online only" zu verschieben.
Im Moment habe ich drei deutsche Filme zum Kauf auf DVD im Auge, die zufällig alle bei Warner sind, und was ich da seit Ende letzten Jahres beobachtet habe, ärgert und sorgt mich doch ganz schön.
Da haben wir zum einen "Jim Knopf und die Wilde 13", der zunächst für April als VoD/DVD/BluRay angekündigt war, mittlerweile aber die physische VÖ auf den 24. Juni verschoben wurde. Ein langer Abstand zum Kinostart, aber aufgrund der langgezogenen Kinoauswertung nachvollziehbar und so weit, so gut.
"Hello Again" andererseits war auch ursprünglich mal für April angekündigt, um mittlerweile auf nur noch ein sehr spätes VoD (vorerst?) ohne physischen Datenträger am 12. August reduziert worden zu sein.
Und schließlich "Cortex", der für den 20. März und damit in einem normalen Abstand zum Kinostart Ende Oktober als VoD angekündigt wurde, dann auch pünktlich erschien, wo aber auch weit und breit nichts von DVD-Plänen zu sehen ist.
Und wenn ich die weiteren "schon erschienen" oder "demnächst"-Auflistungen von Warner so anschaue (
https://www.warnerbros.de/de-de/filme), scheint man noch mehr DVDs/BluRays (endgültig?) gestrichen zu haben: Takeover und Auerhaus sind ja auch schon ewig im Kino gewesen und nach wie vor nur als VoD verfügbar.
Mich würde interessieren, ob diese Politik eine Besonderheit von Warner ist oder ob jemand woanders ähnliche Verschiebungen bei VÖ-Zeitpunkten und Formaten beobachtet hat.
Auf jeden Fall finde ich es höchst frustrierend! Schlimm genug, dass die Kinowelt wahrscheinlich nie mehr sein wird, was sie mal war, und etliche Filme dort entweder gar nicht mehr laufen werden oder wenn, nur noch schwer bis nicht mehr erreichbar für mich. Aber wenn mir mit den DVDs jetzt auch noch die "zweite Stufe" meines bevorzugten Konsumformats genommen wird, wird das alles noch deprimierender.
Zumal es bei so einer reinen VoD-VÖ, wenn man eigentlich eine DVD will, nur falsche Optionen gibt: Kauft man den VoD, trägt man dazu bei, zu bestätigen, dass dieses Format angenommen/bevorzugt wird und eine Datenträger-VÖ veraltet und überflüssig ist. Boykottiert man den VoD, trägt man dazu bei, zu bestätigen, dass der Film niemanden interessiert und eine Datenträger-VÖ sich erst recht nicht lohnen würde.
Mara
2024: 50 x, 364 €, TOP: Was man von hier aus sehen kann, Close, Sonne und Beton, Die Aussprache, Das Lehrerzimmer, The Whale, Divertimento, One for the Road, Anatomie eines Falls, Dogman