Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

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Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Mark_G » Sonntag 14. Juni 2015, 18:41

Letztes Jahr haben vier Marvel-Verfilmungen jeweils mehr als $700 Mio. eingespielt und auch AVENGERS 2 hat dieses Jahr sehr starke $1,4 Mrd. eingespielt. Letzterer liegt aber unter dem Vorgänger.
Auf der anderen Seite haben wir Filme wie JURASSIC WORLD und F&F7, die Monster-Ergebnisse einfahren und dieses Jahr gibt es noch ein paar Kandidaten, die Milliardäre werden können.
Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei oder ist das nur ein vorübergehendes Erscheinungsbild? Was meint Ihr?
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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von arni75 » Sonntag 14. Juni 2015, 18:53

Ich habe schon im letzten Jahr gesagt, dass die Schwemme an Comicverfilmungen ab 2015 am eigenen Ast sägt. Letztlich wird eine zwar halbwegs große, aber kaum erweiterbare Zielgruppe immer häufiger angesprochen, die über ein begrenztes Zeit- und Geldbudget verfügen. Das führt zwangsläufig zu Abnutzungserscheinungen und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es zu den ganzen Umsetzungen von 2017-2020 kommt, die bei Marvel, DC und Konsorten geplant werden. Selbst wachsende Märkte wie Asien können dies auf Dauer nicht kompensieren, zumindest so strenge Zugangsbeschränkungen im Markt existieren. Zudem bleibt dort nur ein Bruchteil des Umsatzes bei den US-Produzenten hängen. Auch wird es inhaltlich für Neueinsteiger immer schwieriger, in die miteinander verschachtelten "Multiversen" einzusteigen...

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Agent K » Sonntag 14. Juni 2015, 19:54

Für mich kommt die derzeitige Dominanz von Universal wesentlich überraschender als das Schwächeln der Comic-Helden. Dabei stehen Ted und die Minions schon in den Startlöchern...

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Invincible1958 » Sonntag 14. Juni 2015, 20:52

Ich glaube, wir haben dieses Jahr einfach ein Jahr, in dem viele potentielle Hits auch wirklich zu Hits werden.
Das sah letztes Jahr ganz anders aus, als es viele Rohrkrepierer gab, die auf dem Papier ein Jahr zuvor noch ganz gut aussahen.

Jetzt haben wir schon drei sichere Milliardäre, und ich wette, es kommen mindestens nochmal drei dazu.

Ich glaube also nicht, dass Marvel unbedingt "einbricht" - die Konkurrenz holt nur besser auf. Und das ist doch gut für alle.

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von csx » Sonntag 14. Juni 2015, 21:07

Ich sehe die Entwicklung sehr positiv und hoffe schon die längste Zeit auf ein Ende des Comic-Hypes. Die Studios gehören meiner Meinung nach für die Einfallslosigkeit "abgestraft" - siehe Spiderman Reboot und dann 3 Jahre später nochmal ein Reboot oder das Fantastic 4 Reboot. Die Konsumenten lassen sich nicht für blöd verkaufen und sich immer wieder den selben Mist vorsetzen.

Bei Hulk war es so das es danach geheißen hat der erste Film war Müll, dann hat der zweite aber noch weniger eingespielt, genauso wird es auch bei Fantastic 4 sein und auch der nächste Spiderman wird abgestraft werden, genauso wie der neue Terminator (der ja nur abgekupfert ist), Transporter oder Hitman...wie oft soll der selbe "Mist" noch aufgewärmt werden?

Auch bei Avengers 2 hat man in den USA schon einen Rückgang von ca. 200 Mio zu verzeichnen - das ist alles kein Zufall und schön langsam haben die Leute alles schon mal gesehen und es reicht. Die Leute wollen wieder neue Stoffe und interessante Ideen sehen - funktioniert ja auch in Deutschland oder Frankreich wo laufend neue Hits rauskommen (Göhte, Honig im Kopf, Monsieur Claude, ZBF, etc...). Würde es diese Filme nicht als Kontrastprogramm geben, dann würde es in der heimischen Kinolandschaft deutlich düsterer aussehen...

Ausnahme sind halt jetzt grade Fast 7, der von Paul Walker profitiert hat und JW, der einfach perfekte Unterhaltung ist und sich von den Marvel-Filmen abhebt...

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von MH207 » Montag 15. Juni 2015, 02:20

Mark_G hat geschrieben:Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei oder ist das nur ein vorübergehendes Erscheinungsbild? Was meint Ihr?
Ich sehe es ohnehin differenziert.

Die vier Marvel-Verfilmungen im letzten Jahr haben zwar mind. jeweils eine gleiche Einspielgröße erreicht, die Ausgangssituation und der daraus resultierende Weg zum Ziel sind teils doch recht unterschiedlich ausgefallen.

Bin mir nicht sicher, ob die Verantwortlichen über die Entwicklung des Reboots beim Spinnenmann oder ein Jahr zuvor die zweite "Vielfraß"-Verfilmung wirklich so glücklich sind.

Letztendlich stammen bei nicht wenigen Comicverfilmungen nahezu 60% (oder mehr) des Einspiels aus dem "heimischen" Markt sowie aus China. Hierzulande sehe ich, als Beispiel CA2 mit gerade mal gut 800k Besuchern und selbst der Spinnenmann mit 1,1 Mio., keine wirkliche Dominanz der Marvel-Comics.
Kinojahr 2024 (25.2.): B.O. 28,- bei 2 Bes.: DUNE (IMAX) (?), OPPENHEIMER (IMAX) (+),Kinojahr 2023 (12.11.): B.O. 69,50 bei 10 Bes.: THE CREATOR (o),THE NUN II (o),EQ3 (o),INSIDIOUS 5 (-).M:I 7.1 (+),INDIANA JONES 5 (o), GotG VOL.3 (+),JOHN WICK 4 (+)

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Kaero » Dienstag 16. Juni 2015, 08:40

Ob die Dominanz vorbei ist, dazu kann ich mich noch nicht festlegen. Marvel ist ja schon etabliert, DC muss das erst mal schaffen, ich sage daher, da Batman vs Superman ein sicherer Hit wird, es auf Suicide Squad ankommt, ob alle angekündigten DC-Verfilmungen auch kommen.

Zwei Fragen habe ich aber generell:
1. Die "magische" Marke von einer Milliarde Dollar wird immer öfter überschritten, müsste man nicht vielleicht die Marke von 1,5 Milliarden Dollar als neue Prestige-Marke oder wie immer man das nennen will, sehen?

2. Die 14 Jahre zwischen dem weniger gemochten Jurassic Park 3 und Jurassic World dürften letzterem nicht geschadet haben, im Gegenteil. Glaubt ihr, dass die 10 Jahre seit dem letzten der weniger gemochten Prequels "genug" sind, damit Episode VII ähnlich explodieren wird?
Man muss sich ja fragen, wenn Jurassic World so einen Start hinlegt, was dann die Marke Star Wars schaffen kann.

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Invincible1958 » Dienstag 16. Juni 2015, 13:26

Kaero hat geschrieben:Zwei Fragen habe ich aber generell:
1. Die "magische" Marke von einer Milliarde Dollar wird immer öfter überschritten, müsste man nicht vielleicht die Marke von 1,5 Milliarden Dollar als neue Prestige-Marke oder wie immer man das nennen will, sehen?

2. Die 14 Jahre zwischen dem weniger gemochten Jurassic Park 3 und Jurassic World dürften letzterem nicht geschadet haben, im Gegenteil. Glaubt ihr, dass die 10 Jahre seit dem letzten der weniger gemochten Prequels "genug" sind, damit Episode VII ähnlich explodieren wird?
Man muss sich ja fragen, wenn Jurassic World so einen Start hinlegt, was dann die Marke Star Wars schaffen kann.
Ja und Ja.

Ich bin ja ein Verfechter von Besucherzahlen und nicht von Dollar-Zahlen.
Dann müsste man nicht alle paar Jahre (aufgrund steigender Ticketpreise) die "Prestige-Marken" nach oben verschieben.

Siehe die deutschen All-Time-Charts:

nur "Ziemlich beste Freunde" und "Skyfall" haben es in den letzten 5 Jahren unter die 30 erfolgreichsten Filme (nach Besucherzahlen) seit 1968 in Deutschland geschafft.
Unter den 30 erfolgreichsten Filmen in Deutschland (nach Umsatz) findet man hingegen 9 (!) Filme aus diesem Jahrzehnt.

Und bei "Star Wars: Episode VII" bin ich mir sicher, dass da in den USA wieder ein neuer Startrekord fällt, und es auch weltweit nochmal einen neuen Rekord geben wird.
Ob am Ende "Titanic" oder "Avatar" in Gefahre sein werden, das kann man noch nicht abschätzen.

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Taipan » Sonntag 28. Juni 2015, 09:50

Also ich sehe überhaupt keine Veränderung. Außer 2012 und 2008 ist glaube ich noch nie eine Comic Verfilmung auf Platz 1 der weltweiten Jahrescharts gelandet. Eine Dominanz kann ich da nicht erkennen.

Die Top Ten der Jahrescharts wird regelmäßig gefüllt von:
a) Comic Verfilmungen
b) CGI Animationsfilmen
c) Teil ElfundNeunzig von beliebigem Franchise xy
d) dem ein oder anderen guten Originalstoff

Die Reihenfolge wird dabei auf der Ziellinie entschieden und die Unterschiede sind teilweise marginal zwischen den Plätzen. Das wird in diesem Jahr genauso sein. Dieses Jahr gibt es halt nicht so viele Comic Verfilmungen wie die letzten Jahre. Dafür war es letztes Jahr bei den CGI Animationsfilmen etwas stiller.

Bis mindestens 2019 wird sich das mit den dritten Teilen vom Captain und von Thor, dem Beginn der zweiten Phase des DCCU (darf man das so sagen?) durch die Justice League, weiteren unzähligen X-Men Filmen, die alle ihr Geld machen werden und den Abschlussfilmen der Avengers nicht ändern. Einzig Spiderman ist ein wenig überrepräsentiert mittlerweile und ich sehe bei ihm keine weiteren Steigerungen mehr. Zumindest nicht, wenn sich die Rechtesituationen nicht ändern und er ins MCU integriert wird.

Ab 2020 wird man sehen müssen wie die "kleineren" Superhelden angekommen sind und ob diese weitergeführt werden können. Allerdings kann Disney dann auch einfach das machen, was 2 Mrd. Dollar pro Jahr in die Kassen spülen wird: Alles kombinieren und Marvelhelden und Star Wars Filme von Pixar machen lassen.
Zuletzt geändert von Taipan am Sonntag 28. Juni 2015, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Mark_G » Sonntag 28. Juni 2015, 10:09

Taipan hat geschrieben:Einzig Spiderman ist ein wenig überrepräsentiert mittlerweile und ich sehe bei ihm keine weiteren Steigerungen mehr. Zumindest nicht, wenn sich die Rechtesituationen nicht ändern und er ins MCU integriert wird.
Aber Sony und Marvel haben sich doch geeinigt und er wird seinen ersten Auftritt in CA3 haben...
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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Taipan » Sonntag 28. Juni 2015, 10:13

Mark_G hat geschrieben:
Taipan hat geschrieben:Einzig Spiderman ist ein wenig überrepräsentiert mittlerweile und ich sehe bei ihm keine weiteren Steigerungen mehr. Zumindest nicht, wenn sich die Rechtesituationen nicht ändern und er ins MCU integriert wird.
Aber Sony und Marvel haben sich doch geeinigt und er wird seinen ersten Auftritt in CA3 haben...
Echt? Ok das wusste ich garnicht. Das ist ja cool :Up:

Auf CA3 freue ich mich von allen Comicverfilmungen seit The Dark Knight eh am meisten. Das wird glaube ich ein richtiger Hammer. Die Civil War Thematik ist schon ziemlich cool. Und wenn Spidey auch dabei ist... Perfekt.

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von csx » Sonntag 28. Juni 2015, 10:28

Hollywood sollte sich wieder etwas mehr aufs "Geschichten erzählen" konzentrieren. Bin gestern über ein paar alte Soundtracks gestolpert. Filme mit einer tollen guter Geschichte und guter Musik wie Der mit dem Wolf tanzt, Bodyguard, Titanic, Forrest Gump, Sixth Sense oder die Nolan Filme Inception, Interstellar, Dark Knight, Prestige. Hollywood hat es scheinbar nicht mehr nötig gute Geschichten zu erzählen und Filme mit Emotionen und Herz zu bringen. Die ganzen Marvel-Filme sind ja recht und schön, aber da fehlt die Substanz, die Geschichte - das ist alles sooo dünn und so langweilig, das wird nicht mehr lange gut gehen, man hat ja bei Avengers 2 schon einen deutlichen Abfall von Qualität und Einspiel erkennen können. Aber so lange das Geld stimmt, wird Disney auch weiterhin drauf setzen...

Gutes Beispiel: Filme mit Herz und Gesichten wie Ziemlich beste Freunde, Honig im Kopf werden doch laufend honoriert. Da wird nicht eine Action-Szene an die nächste gereiht und die haben doch alle möglichen Rekorde gebrochen...

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Buzz Lightyear » Sonntag 28. Juni 2015, 11:40

Ich finde es etwas übertrieben zu sagen, es gäbe keine Filme mit Herz und Geschichte aus Hollywood. Das stimmt halt einfach nicht. Jahr für Jahr gibt es unglaublich schöne, tolle Filme aus den USA, die nichts mit Superhelden oder Weltzerstörungen zu schaffen haben. Dass die meistens nicht so erfolgreich sind, ist ja eine Sache, aber zu sagen, sie würden nicht existieren, ist etwas anderes meiner Meinung nach. ;)
Bis zur Unendlichkeit... und noch viiiiiel weiter!

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Invincible1958 » Sonntag 28. Juni 2015, 11:49

Buzz Lightyear hat geschrieben:Ich finde es etwas übertrieben zu sagen, es gäbe keine Filme mit Herz und Geschichte aus Hollywood. Das stimmt halt einfach nicht. Jahr für Jahr gibt es unglaublich schöne, tolle Filme aus den USA, die nichts mit Superhelden oder Weltzerstörungen zu schaffen haben. Dass die meistens nicht so erfolgreich sind, ist ja eine Sache, aber zu sagen, sie würden nicht existieren, ist etwas anderes meiner Meinung nach. ;)
Sehe ich auch so.
Allerdings sind die USA nicht gleich Hollywood.
Es gibt häufig auch schöne unabhängige Autorenfilme von der Ostküste, die nichts mit den großen Studios zu tun haben.

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von csx » Sonntag 28. Juni 2015, 13:33

Aber keine Big Budget Filme, die auch wirklich ein Publikum finden ;)
Im Sommer hat sowas mittlerweile "fast" keinen Platz mehr!

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von scholley007 » Sonntag 28. Juni 2015, 14:13

Allgemein würde ich der Aussage "Hollywood hat keine Ideen mehr" nicht zustimmen. Allein wieviel das Mainstreampublikum in den letzten 10 Jahren jemandem wie Christopher Nolan zu verdanken hat (meine Meinung, dass er nach "Inception" seinen Zenit doch leicht überschritten hat, mal außen vor ;-) )...
Dass ein Überraschungshit heute sofort eine Fortsetzung nach sich zieht, ist dem 1992er "Wayne´s World" geschuldet, bei dem man den Passus bezüglich Gagenregelung einst schlichtweg vergaß - und Mike Myers und Dana Carvey für das - leider ähnlich sinnlose wie unnütze Sequel wie heuer "Ted 2" - dann kräftig abkassierten. Somit halt grundsätzlich zu erwarten.
Dass jeder Trend - also auch Comic-/Superheldenverfilmungen - irgendwann mal ausgelaufen ist, ist auch nix neues; siehe die Schlachtenepen der Fünfziger, die Westernwelle der Sechziger, die Katastrophenfilme der Siebziger, Horror-, SF- und Fantasy in den Achtzigern und Actionkomödie in den Neunzigern. Und zum Jahrtausendwechsel gab´s dann ein Wiedersehen.... mit Fantasy und SF....

Einzig und allein die Angst vor einem Flop, lässt die Studios in diesen Zeiten entweder völlig das Maß verlieren - siehe "Wild Wild West", "Lone Ranger", "John Carter" oder in diesem Jahr "Tomorrowland". Da schon vor rund zehn Jahren aus Kreisen wie Spielberg, Zemeckis oder Lucas die Tendenz hin zum Megaevent-Film (mit Megabudget - das dann durch durch Werbetotschlagskampagnen die Massen gefügig gemacht hat, dass die sich dem nicht mehr widersetzen können/wollen - oder Mikrobudget; siehe Produktionshaus "Blumhouse" - die wohl in diesem Jahr M. Night Shyamalans letzte Chance auf Karrierewiedergeburt bedeuten könnten - und deren Filme grundsätzlich für Budgets zwischen 1 - 5 Millionen hergestellt werden), prophezeiht wurde, sieht es für die mittleren Produktionen immer schwärzer aus.

Ich bin mittlerweile ein Relikt aus einer Zeit, als sich die Studios noch trauten, einen Flop aus den USA hierzulande mit verändertem Kampagnenschwerpunkt doch zum Erfolg zu wuppen. Aber das bedeutete auch mal eine Startwoche hinter sich zu bringen, die nicht so toll aussah und mal auf Mundpropaganda zu hoffen. Das zahlte sich - auch nach einem Blick auf Marks deutsche Hitlisten - durchaus aus.
Aber heute muß jeder Konsument alles und sofort haben.
Ich erinnere mich, wie wir per Mail eines "netten Kunden" beschimpft wurden, als wir "Ziemlich beste Freunde" nicht in der Startwoche spielten. Dass ich ihn gerne mitgeteilt hätte, dass NIEMAND diesen Erfolg hierzulande erwartet hätte - der Verleih SENATOR vermutlich am allerwenigsten - und seine Kampagne (als Verleih dem es damals wirtschaftlich nicht wirklich gut ging - und sich das wohl bis heute trotz des Megaerfolgs nicht wirklich geändert hat) eben mit einem mittelgroßen Start mit Großstadtkonzentration fuhr, weil von 10 Hits aus Frankreich in den 15 Jahren zuvor wenigstens 5 - 8 durchschnittlich hierzulande zur DVD-Premiere gereichten, einer ein mittelschwerer Hit wurde und evtl. ein bis zwei Achtungserfolge.... aber das konnte ich dem "netten Kunden" natürlich nicht mitteilen - der hatte über einen false account ohne Rückantwortmöglichkeit einfach seinen Frust abgeladen....

So - wieder mal vom Hölzchen aufs Stöckchen gekommen: ich denke, jeder Markt reguliert sich. Auch wenn ich einerseits der Meinung bin, dass die heutigen Superhits sich aus dem kleinsten gemeinsamen Nenner plus Neugier speisen. Und nach einer Phalanax von leicht zu goutierenden Stoffen auch in diesem Jahr noch die Stunde für den gehaltvollen Unterhaltungsfilm für das Massenpublikum schlagen wird. Ich drücke "The Walk" einfach mal alle Daumen und große Zehen...... _blind :winken: .....und uns allen viel viel Spaß bei "Ant-Man"... :-) ...und mir dann bei "Whiplash" - wenn´s nach dem Umzug die Woche dann endlich Zeit wird, die DVD zu kaufen..... :mrgreen:

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von RotheFarmer » Dienstag 31. Dezember 2019, 22:28

Zum Ende des Jahrzehnts wollte ich diese Thema noch einmal aufgreifen.

Man kann wohl sagen das es das Jahrzehnt der Comicverfilmungen war und als krönender abschluss brach Endgame heuer alle Rekorde inklusive der des erfolgreichsten Filmes aller Zeit.
In 4 der 10 Jahren war eine Comicverfilmung Nr.1 des Jahres.
In 5 Jahren waren 4 oder mehr Filme in den Top Ten der Weltweiten Jahrescharts.
Die 14 Milliardäre aus den letzten zwei Jahren bestehen zu 50% aus Marvel oder DC Superheros.

Nachdem 2015 wohl eher ein Jahr zum Luft holen war um danach noch breiter zu dominieren stellt sich die Frage ob es im nächsten Jahrzehnt mit dieser Dominaz so weiter gehen kann ?

Oder sehen wir ab 2020 die so bezeichnete "Comic Book Movie Fatigue" einsetzen ?

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Taipan » Sonntag 19. Januar 2020, 06:31

Also ich sehe weiterhin eine Dominanz. Das erste Drittel des neuen Jahrzehnts ist mMn schon einmal safe.
Insbesondere Wonder Woman 1984, Black Panther 2, Dr. Strange 2 und Thor 4 werden Megahits. Batman wird ebenfalls absolut durch die Decke gehen, selbst der fast schon wie eine Persiflage wirkende BvS war äußerst erfolgreich und mit einem neuen Ansatz und den richtigen Bösewichtern (Pinguin, Riddler, Catwoman) gespielt von guten Darstellern ist da richtig viel drin.

Dazu kommen (genau wie vor fünf Jahren) die neuen Protagonisten (Eternals, Shang-Chi etc.), sowie eigene Filme der bekannten Helden aus der zweiten Reihe (Black Widow, Flash, Harley Quinn etc.)

Danach gibt es weitere Reihen wie GOTG, die fortgesetzt werden wollen, das ein oder andere Sequel zu den neuen Reihen, die Integration der X-Men ins MCU, Auftritte der Serienhelden im Kino, weitere völlig unbekannte Helden usw.

Und dann ist die Hälfte der 20er Jahre auch schon wieder um und -wie ich vor fünf Jahren schon gesagt habe: Wenn nix mehr geht, dann kommen die Avengers (und alle anderen) als CGI Animationsfilme ggf. mit den Originalsprechern.

Dazu kommen ja noch zig unbekannte Graphic Novels und zB Kinofortsetzungen von Walking Dead oder vielleicht mal gute Realverfilmungen der europäischen Comics wie Tim und Struppi. Und irgendwann traut sich dann hoffentlich auch ein Filmstudio (wahrscheinlich Netflix ;) ) SAGA ins Kino zu bringen. Das wird dann das neue Game of Thrones, inkl. aller R-Rating/18er Rekorde.

Es liegt halt in der Natur von Comics, dass sie von Anfang an als Fortsetzungsgeschichten konzipiert sind.

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Mark_G » Freitag 22. Oktober 2021, 19:07

Tja, vor mehr als 6 Jahren wurde die Frage gestellt - und letztendlich kann man nur feststellen, dass die Comicverfilmungen nach wie vor das weltweite Box Office dominieren...
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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Dumbledore » Samstag 23. Oktober 2021, 21:20

Wird für mich die nächsten 3-5 Jahre erstmal ein Münzwurf-Szenario bleiben, besonders bei Marvel. Macht er die Milliarde oder nicht? Selbst Stoffe wie Nova, Fantastic 4 und World War Hulk sind vielversprechende Stoffe die einige Zuschauer staunen lassen können. Und DC kann mit deren Multiverse vielleicht auch endlich Fuß fassen

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Lativ » Samstag 23. Oktober 2021, 22:11

Ähnlich Kritisch wie 'Jodie Foster' sehe ich das auch.

''Studios making bad content in order to appeal to the masses and shareholders is like fracking — you get the best return right now but you wreck the earth.” Then in a final jab she said, “It’s ruining the viewing habits of the American population and then ultimately the rest of the world''

Ich bin nicht Generell gegen Comic Verfilmungen ganz im Gegenteil das Problem ist die hohe und immer höher werdende Schlagzahl.

Heute gibt es ja kaum noch echte Starpower und das hat auch damit zu tun, schauspieler/innen können sich durch hervorragende Schauspielerei kaum noch Auszeichnen weil diese Rollen kaum eine Grundlage dafür bieten. Der Fokus ist ein ganz anderer.

Sollte es eines Tages eine Sättigung geben dann als erstes in Europa aber mit Sicherheit nicht in den Staaten.

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Mark_G » Dienstag 4. Januar 2022, 13:48

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Dumbledore » Dienstag 4. Januar 2022, 20:55

Angenommen alle der genannten Filme werden tatsächlich dieses Jahr veröffentlicht (Aquaman 2), werden das weltweit bestimmt um die 5 Milliarden oder mehr. Ich hab auch gelesen, dass allein Marvel in den USA 30% des gesamten BO ausgemacht hat letztes Jahr. Also von Ermüdung ist wohl mindestens die nächsten 3 Jahre keine Rede

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von arni75 » Mittwoch 5. Januar 2022, 08:24

Es dürfte sich aber um eine große Schnittmenge gleicher Besucher dieser Filme handeln. So lange diese Basis so groß ist, dass eine Monokultur der Branche zum Leben genügt, ist alles prima. Ändert sich der Geschmack, wird es kritisch.

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Re: Ist die Dominanz der Comicverfilmungen vorbei?

Beitrag von Mark_G » Mittwoch 15. März 2023, 19:01

Sollte GOTG 3 im Mai auch noch enttäuschen, dann glaube ich, dass - immerhin acht Jahre nachdem dieser Faden eröffnet wurde - die Frage durchaus eine Berechtigung hat...
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