Home-Video-Markt in Deutschland

Neuigkeiten der Film- und Kinobranche, die nichts oder wenig mit Box Office zu tun haben
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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von Agent K » Samstag 25. Januar 2014, 10:53

Kaero hat geschrieben:...schon einen Superlativ-Charakter. Denn mehr als voll kann ein Glas zum Beispiel nicht sein...
Nö, das ist ebenso wenig ein Superlativ wie "die erfolgreichsten Filme aller Zeiten". HDTV (High Definition Television) als Nachfolger von SDTV (Standard Definition Television) beschreibt eine Norm bzw. eine Bildschirm-Auflösung. Diese enthält die Unternormen 720i/p und 1080 i/p (i=interlaced, p=Vollbild). Und mit "Full-HD" (1080p/25) ist die spezifizierte HD-Norm eben "voll" ausgereizt. Das schließt noch neuere Normen wie UHD (Ultra High Definition Television) mit den beiden Unternormen 4K und 8K natürlich nicht aus. Und 8K mag man dann irgendwann wieder als "Full-UHD" bezeichnen...

War bei den PC-Grafikkarten seinerzeit ja auch nicht anderes: VGA - SVGA - WSVGA - etc.

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von Kaero » Sonntag 26. Januar 2014, 21:12

Ich hab ja auch von Marketingbezeichnung gesprochen. "Das beste Persil aller Zeiten" schließt, wenn man es konsequent zu Ende denkt, aus, dass alle nachfolgenden Persils maximal so gut werden können wie eben das beste aller Zeiten, aber nicht besser.

Das mit den Grafikkarten hab ich ganz vergessen.
Ich mag halt manche dieser PR-Ausdrücke nicht. Versuch mal einen Verkäufer nach dem Unterscheidungsmerkmal zwischen "Smartphone" und (ohnehin falsch) "Handy" zu fragen. Internet, Apps höre ich dann immer, aber das hatten 10 Jahre alte Handys auch ("Handys" oder Handies"?). Der einzige Unterschied ist der Touchscreen.
Warum gibt es dann keine Smart Laptops/Notebooks, sondern nur Laptops/Notebooks mit Touchscreens.
Aber genug davon, mir ist ja bewußt, warum man gewisse Bezeichnungen verwendet etc.

Zum eigentlichen Thema:
Weiß wer Zahlen, was 3D-TVs betrifft bzw. gar deren Marktdurchdringung, oder hat wer hier jemand 3D-TV's?

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von Agent K » Sonntag 26. Januar 2014, 21:52

Kaero hat geschrieben:Zum eigentlichen Thema:
Weiß wer Zahlen, was 3D-TVs betrifft bzw. gar deren Marktdurchdringung, oder hat wer hier jemand 3D-TV's?
Ich finde den Artikel gerade nicht mehr, aber irgendwo hab ich gelesen dass 3D auch auf dem Home-Video-Markt stottert und die ersten TV-Hersteller sich schon wieder aus 3D zurückziehen und lieber auf 4K setzen wollen. Und Philips verkauft seine komplette TV-Sparte. Auch Netflix und andere Anbieter erwägen den Ausstieg aus 3D-Streaming, weil sich dies kaum lohnt...

Wenn ich den Link wieder finde reiche ich ihn nach...

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von Balian » Montag 3. März 2014, 17:56

Und die Zahlen für das Ganze Jahr 2013 sind verfügbar:

Das Wachstum konnte nicht ganz mit dem ersten Halbjahr mithalten....aber die Zahlen sind noch immer sehr sehr gut.

Verkauf:
DVD: 984 Mio Umsatz (-3%)
BD: 410 Mio (+20%)
Digital: 52 Mio (+13%)
-------------------------------------
Gesamt: 1,445 Mrd. Euro (+3%)

Verleih:
Physisch: 210 Mio (-??%)
Digital: 102 Mio (+33%)
-------------------------------------
Gesamt: 312 Mio (+4%)

Man sieht es geht immer noch ein wenig mehr.
Gerade vor dem Hintergrund, dass der VErkaufspreis bei DVDs und BluRays jeweils gesunken ist.
Die Steigerungen also auf mehr verkaufte Einheiten und nicht erhöhte Preise zurückzuführen sind.

Quelle: http://www.bvv-medien.de/

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von heikomd » Montag 3. März 2014, 21:07

Balian hat geschrieben:Und die Zahlen für das Ganze Jahr 2013 sind verfügbar:

Das Wachstum konnte nicht ganz mit dem ersten Halbjahr mithalten....aber die Zahlen sind noch immer sehr sehr gut.

Verkauf:
DVD: 984 Mio Umsatz (-3%)
BD: 410 Mio (+20%)
Digital: 52 Mio (+13%)
-------------------------------------
Gesamt: 1,445 Mrd. Euro (+3%)

Verleih:
Physisch: 210 Mio (-??%)
Digital: 102 Mio (+33%)
-------------------------------------
Gesamt: 312 Mio (+4%)

Man sieht es geht immer noch ein wenig mehr.
Gerade vor dem Hintergrund, dass der VErkaufspreis bei DVDs und BluRays jeweils gesunken ist.
Die Steigerungen also auf mehr verkaufte Einheiten und nicht erhöhte Preise zurückzuführen sind.

Quelle: http://www.bvv-medien.de/


Die DVD ist noch immer vor Blu-Ray???! :o

Na gut, fange ja auch jetzt , Dank TV, mit den Neuen Medien an...^^

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von student a.d. » Dienstag 4. März 2014, 12:09

Balian hat geschrieben: Verleih:
Physisch: 210 Mio (-??%)
Digital: 102 Mio (+33%)
-------------------------------------
Gesamt: 312 Mio (+4%)

Quelle: http://www.bvv-medien.de/

Wenn man das schön gegenrechnet, ergibt das für den physischen Verleih ein Minus von knapp 6%.
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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von svenchen » Montag 23. Juni 2014, 21:54

hier gibt es auch wirklich erstaunliches von Fack ju Göhte zu berichten. Bisher wurden von der DVD und Bluray in D/Ö/CH über 800.000 Stück abgesetzt seit 8. Mai! Auch im kostenpflichtigen Online-Dienst gab es Rekorde für Constantin. Hier wurde ebenfalls bereits über 500.000x bezahlt! Das verspricht einiges für Teil II

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von Mara » Montag 24. Mai 2021, 23:30

Ich habe diesen alten Thread ausgegraben und wiederbelebt, da mir das hier ganz gut zu passen schien:

Neben der Kinoauswertung scheint Corona - zumindest bei Warner - auch die (deutschsprachigen) Heimkino-Veröffentlichen ganz schön durcheinanderzuwirbeln und in Richtung "online only" zu verschieben.

Im Moment habe ich drei deutsche Filme zum Kauf auf DVD im Auge, die zufällig alle bei Warner sind, und was ich da seit Ende letzten Jahres beobachtet habe, ärgert und sorgt mich doch ganz schön.

Da haben wir zum einen "Jim Knopf und die Wilde 13", der zunächst für April als VoD/DVD/BluRay angekündigt war, mittlerweile aber die physische VÖ auf den 24. Juni verschoben wurde. Ein langer Abstand zum Kinostart, aber aufgrund der langgezogenen Kinoauswertung nachvollziehbar und so weit, so gut.

"Hello Again" andererseits war auch ursprünglich mal für April angekündigt, um mittlerweile auf nur noch ein sehr spätes VoD (vorerst?) ohne physischen Datenträger am 12. August reduziert worden zu sein.

Und schließlich "Cortex", der für den 20. März und damit in einem normalen Abstand zum Kinostart Ende Oktober als VoD angekündigt wurde, dann auch pünktlich erschien, wo aber auch weit und breit nichts von DVD-Plänen zu sehen ist.

Und wenn ich die weiteren "schon erschienen" oder "demnächst"-Auflistungen von Warner so anschaue (https://www.warnerbros.de/de-de/filme), scheint man noch mehr DVDs/BluRays (endgültig?) gestrichen zu haben: Takeover und Auerhaus sind ja auch schon ewig im Kino gewesen und nach wie vor nur als VoD verfügbar.

Mich würde interessieren, ob diese Politik eine Besonderheit von Warner ist oder ob jemand woanders ähnliche Verschiebungen bei VÖ-Zeitpunkten und Formaten beobachtet hat.

Auf jeden Fall finde ich es höchst frustrierend! Schlimm genug, dass die Kinowelt wahrscheinlich nie mehr sein wird, was sie mal war, und etliche Filme dort entweder gar nicht mehr laufen werden oder wenn, nur noch schwer bis nicht mehr erreichbar für mich. Aber wenn mir mit den DVDs jetzt auch noch die "zweite Stufe" meines bevorzugten Konsumformats genommen wird, wird das alles noch deprimierender. :(

Zumal es bei so einer reinen VoD-VÖ, wenn man eigentlich eine DVD will, nur falsche Optionen gibt: Kauft man den VoD, trägt man dazu bei, zu bestätigen, dass dieses Format angenommen/bevorzugt wird und eine Datenträger-VÖ veraltet und überflüssig ist. Boykottiert man den VoD, trägt man dazu bei, zu bestätigen, dass der Film niemanden interessiert und eine Datenträger-VÖ sich erst recht nicht lohnen würde. :roll:

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von Taipan » Dienstag 25. Mai 2021, 05:57

Worin besteht denn für Dich der Vorteil einer DVD im Vergleich zur digitalen Version?

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von arni75 » Dienstag 25. Mai 2021, 08:30

Diese Entwicklung läuft schon länger und betrifft nicht nur Warner. Letztlich eine konsequente Entwicklung mit weniger Kosten für den Produzenten und einfacheren Zugang für den Konsumenten. Ich kaufe inzwischen auch nur noch sehr selektiv physische Datenträger spezieller Filme, denn fürs Einmalschauen reicht tatsächlich die digitale Version. Ich sehe weiterhin Vorteile des physischen Datenträgers (Sprachoptionen, Extras, Usability, dauerhafte Verfügbarkeit bei schwierigen Rechtesituationen, Möglichkeit des Weiterverkaufs, Haptik und Verpackung), aber der HE-Markt trennt sich schon jahrelang in Sammler und Verpackungsirrsinn und reines Streaming.

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von student a.d. » Dienstag 25. Mai 2021, 18:08

Taipan hat geschrieben:
Dienstag 25. Mai 2021, 05:57
Worin besteht denn für Dich der Vorteil einer DVD im Vergleich zur digitalen Version?
Ich habe zum Beispiel eine DVD-Blu-ray-Sammlung der ich gerne immer wieder Discs hinzufüge und drin stöbere wie in einer guten Schallplattensammlung.

Zudem günstiger in der Regel und vor allem immer verfügbar, wenn ich will. Nicht alle Streamingportale haben den Film, den ich gerade sehen will.

Außerdem: Wenn man wie ich noch keinen internetfähigen TV hat, müssen Discs her, damit ich über den TV Filme schauen kann. Ansonsten nur Laptop.
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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von Invincible1958 » Dienstag 25. Mai 2021, 22:17

Die Flut an digitalen Angeboten führt bei mir aktuell dazu, dass ich mir z.B. aktuell eine Plattensammlung (Vinyl) aufbaue.
Das hat was von Entschleunigung.
Und einen guten Film aus dem Regal zu nehmen und einzulegen gibt mir persönlich auch mehr als bei einem Streaming-Dienst auf Play zu drücken.
Das Gleiche mit nem gedruckten Buch (vergleichen mit demselben Text als E-Book).

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von Mara » Dienstag 25. Mai 2021, 22:19

Vielen Dank für die Antworten!

Dann hat es mich offensichtlich jetzt einfach zum ersten Mal getroffen. Bisher wurde noch jeder Film, den ich auf DVD kaufen wollte, so obskur und unerfolgreich er sein mochte, auch auf Scheibe veröffentlicht...

Sehr, sehr bedauerliche Entwicklung! :cry: Nicht nur für mich persönlich, sondern weil ich denke, dass es zu immer mehr Ex- und Hopp-Wahrnehmung von Filmen führt und zu immer weniger Wertschätzung (und damit auch Bereitschaft, Geld dafür auszugeben). Mit allen Folgen, die das dann wieder hat... :|


Zu den Vorteilen bzw. der individuellen Bevorzugung wurde von arni75 und student a.d. schon fast alles gesagt. Für mich kommt noch dazu, dass ich mir eine physische VÖ (wesentlich besser) auch schenken lassen kann und dass ich nicht (zusätzlich zu Strom und Gerät) davon abhängig bin, eine ausreichend leistungsfähige und stabile Internetverbindung zu haben. Ich sitze bei Streams eigentlich immer mit einer gewissen Anspannung da, dass es anfangen könnte, immer wieder zu hängen, die Auflösung in den Keller geht, Bild und Ton asynchron werden oder sogar alles komplett zusammenbricht und dann ist der schöne Filmabend im Eimer... :o Entspannter Genuss sieht anders aus! :roll:

Zu streamen fühlt sich von der Bedeutung her auch eher wie Fernsehen an, beliebiger, flüchtiger, nicht von so einer Wertigkeit wie wenn man feierlich die Box aus dem Regal nimmt, sich über das Cover freut, die kostbare DVD behutsam rausnimmt, einlegt und startet. :) Halt noch relativ nah am Kinogang, wo man Weg und Aufwand in Kauf nimmt, um einen Film zu sehen.

Und ich will eigentlich auch nicht einen der Giganten unterstützen, die die Bedingungen diktieren können und von denen gerade an kleine Filme wahrscheinlich so gut wie nichts von meinem Geld weitergereicht wird, sondern in irgendwas anderes fließt, das ich vielleicht gar nicht finanzieren möchte.

Gibt's denn irgendeine Plattform, die diesbezüglich eher nah an den Produzenten ist? Mir kommt's nicht auf den Euro an und ich will auch kein Abo, sondern bin bereit, den einzelnen Film für gutes Geld dauerhaft zu kaufen.

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von mercy » Mittwoch 26. Mai 2021, 13:43

Wenn man sich die Besucherzahlen im Kino zu diesen besagten Warner-Filmen anschaut, ist es nicht verwunderlich, dass sich bei den Umsatzeinbußen aktuell der Vertrieb mit der Herstellung dieser DVDs zurückhält. Da sieht Warner wohl keinen Gewinn darin, was ich auch nachvollziehen kann.

Ich warte auch (vergeblich) auf eine physische Auswertung des wunderbaren Films "Demolition", den ich vor etlichen Jahren in der Sneak gesehen hatte. Ich bevorzuge auch dieses Medium, da ich als Sammler gerne etwas in der Hand und zum Ausstellen haben möchte. Mittlerweile habe ich mein Zimmer mit rund 1500 Datenträgern voll. Vom digitalen Medium halte ich absolut nichts, da es mit dem ursprünglichen Geist eines Sammlers und Filmliebhabers nichts zu tun hat.

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von Mara » Mittwoch 26. Mai 2021, 23:57

mercy hat geschrieben:
Mittwoch 26. Mai 2021, 13:43
Wenn man sich die Besucherzahlen im Kino zu diesen besagten Warner-Filmen anschaut, ist es nicht verwunderlich, dass sich bei den Umsatzeinbußen aktuell der Vertrieb mit der Herstellung dieser DVDs zurückhält. Da sieht Warner wohl keinen Gewinn darin, was ich auch nachvollziehen kann.
Den im Frühherbst zu unter Corona-Verhältnissen guten Bedingungen gestarteten "Hello Again" kann man mit Fug und Recht als kommerziellen Flop bezeichnen, bei "Cortex" sehe ich das etwas anders: Zum einen dürfte da die Erwartungshaltung eine andere gewesen sein, zum anderen ist der quasi in den Herbst-Lockdown hinein gestartet, hatte gerade mal eine gute Woche vor der Schließung der Kinos, in der die Leute schon von selbst zurückhaltender waren.

Man könnte ja auch mal auf die Idee kommen, dass Leute, die es nicht mehr ins Kino geschafft haben oder sich nicht getraut haben, froh wären, wenigstens noch eine DVD kaufen zu können...

"Und morgen die ganze Welt", der mit nur wenigen Spieltagen vor Kinoschließung wohl auch kaum tolle Zahlen erreicht haben dürfte, ist ja z. B. im März mit der vollen Heimkino-Palette herausgekommen. OK, der hat natürlich einen dicken Festival-Bonus, da geht man vielleicht einfach davon aus, dass es sich lohnt. Aber vielleicht sind es auch unterschiedliche Firmen-Politiken. :ponder:

Ich frage mich auch, ob sich nicht evtl. ein Modell von "DVD-on-demand" umsetzen ließe. Klappt bei Büchern ja auch, wo sich die Vorproduktion einer Auflage nicht lohnt.

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von arni75 » Donnerstag 27. Mai 2021, 08:32

Das on-demand-Modell gibt es schon viele Jahre, hat sich hier aber nie durchgesetzt. Auf der Suche nach Nischenfilmen muss man im Ausland kaufen - das war auch schon zu VHS-Zeiten so und ist heute zumindest einfacher.

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von ik100 » Freitag 28. Mai 2021, 11:53

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum manche Menschen einen Film weniger wertschätzen, wenn der Film gestreamt wird als wenn der Film über eine DVD oder Blu Ray abgespielt wird.

Das Argument der Sammelleidenschaft kann ich nachvollziehen, ich war früher selber ein Sammler ( Comics, Bücher, Filme, Musik ...) mittlerweile habe ich das ganze Zeug für sehr viel Geld verkauft, da auch viele sehr seltene Ausgaben dabei waren.

Das Geld habe ich in Reisen gesteckt und ich sammle mittlerweile lieber Erlebnisse und Erfahrungen als Gegenstände, das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von student a.d. » Freitag 28. Mai 2021, 12:57

ik100 hat geschrieben:
Freitag 28. Mai 2021, 11:53
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum manche Menschen einen Film weniger wertschätzen, wenn der Film gestreamt wird als wenn der Film über eine DVD oder Blu Ray abgespielt wird.

Das Argument der Sammelleidenschaft kann ich nachvollziehen, ich war früher selber ein Sammler ( Comics, Bücher, Filme, Musik ...) mittlerweile habe ich das ganze Zeug für sehr viel Geld verkauft, da auch viele sehr seltene Ausgaben dabei waren.

Das Geld habe ich in Reisen gesteckt und ich sammle mittlerweile lieber Erlebnisse und Erfahrungen als Gegenstände, das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.
Es ist nicht so, dass ich einen Film weniger wertschätze oder schlechter finde, wenn er im Stream läuft anstatt über DVD. Ich finde es einfach für mich ein schönes Erlebnis in meiner persönlichen Videothek zu stöbern, anstatt online irgendwelche Listen durchzuscrollen, zumal dann auch nicht immer jeder Film verfügbar ist, der mich gerade interessiert.
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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von Taipan » Samstag 29. Mai 2021, 06:45

ik100 hat geschrieben:
Freitag 28. Mai 2021, 11:53
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum manche Menschen einen Film weniger wertschätzen, wenn der Film gestreamt wird als wenn der Film über eine DVD oder Blu Ray abgespielt wird.

Das Argument der Sammelleidenschaft kann ich nachvollziehen, ich war früher selber ein Sammler ( Comics, Bücher, Filme, Musik ...) mittlerweile habe ich das ganze Zeug für sehr viel Geld verkauft, da auch viele sehr seltene Ausgaben dabei waren.

Das Geld habe ich in Reisen gesteckt und ich sammle mittlerweile lieber Erlebnisse und Erfahrungen als Gegenstände, das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.
Zumal ein Film ja deutlich weniger "wertgeschätzt" wird, wenn er in SD Qualität auf DVD geschaut wird, als in 4K Dolby Vision per Stream.

Anmerkung: Ja ich weiß, dass eine 4K Ultra Blu Ray von höchster Produktionsqualität eine bessere Datendurchsatzrate als Streaming hat, aber der Unterschied ist (insbesondere auf die Fähigkeiten des menschlichen Auges bezogen) erheblich geringer als der Unterschied von SD zu 4K oder selbst Blu Ray HD zu 4K.

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von Taipan » Samstag 29. Mai 2021, 06:59

student a.d. hat geschrieben:
Dienstag 25. Mai 2021, 18:08
Zudem günstiger in der Regel und vor allem immer verfügbar, wenn ich will. Nicht alle Streamingportale haben den Film, den ich gerade sehen will.

Außerdem: Wenn man wie ich noch keinen internetfähigen TV hat, müssen Discs her, damit ich über den TV Filme schauen kann. Ansonsten nur Laptop.
Gibt es denn wirklich noch so viele Filme, die man bei Amazon nur als DVD oder Blu Ray und nicht als Stream kaufen kann?
Für die Internetfähigkeit kannst Du dir ja auch einfach nen Chromecast oder Fire Stick o.ä. kaufen.

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von arni75 » Samstag 29. Mai 2021, 10:00

Ich ersetze seit Jahren physische Träger durch Digitalkäufe, wo vergleichbare Qualität gegeben ist bzw. DVD-Versionen durch HD-Pendants ein Upgrade erfahren. Gerade der Warner-Katalog wird digital oft ausgetauscht, weil deren alten Filme oft nur digital in HD verfügbar sind (ich kenne Warner Archive, aber das ist mir zu teuer). Trotzdem stehen noch über Tausend Filme klassisch im Regal, weil sie nicht adäquat ersetzt werden können (Qualität, Verfügbarkeit, Extras, Sprachen etc) oder weil ich keine Lust habe, parallel iTunes, Amazon und Co nutzen zu müssen. Zuletzt habe ich mich auch oft über die Streamquali ärgern müssen, weil die Bandbreiten nicht ausreichen oder es technische Probleme gab - da habe ich mir oft eine physische Kopie gewünscht.

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von student a.d. » Samstag 29. Mai 2021, 11:01

Taipan hat geschrieben:
Samstag 29. Mai 2021, 06:59
student a.d. hat geschrieben:
Dienstag 25. Mai 2021, 18:08
Zudem günstiger in der Regel und vor allem immer verfügbar, wenn ich will. Nicht alle Streamingportale haben den Film, den ich gerade sehen will.

Außerdem: Wenn man wie ich noch keinen internetfähigen TV hat, müssen Discs her, damit ich über den TV Filme schauen kann. Ansonsten nur Laptop.
Gibt es denn wirklich noch so viele Filme, die man bei Amazon nur als DVD oder Blu Ray und nicht als Stream kaufen kann?
Für die Internetfähigkeit kannst Du dir ja auch einfach nen Chromecast oder Fire Stick o.ä. kaufen.
Ehrlich gesagt habe ich gerade keine Beispiele zur Hand, aber ich hatte es schon oft genug, dass ich einen Film auf netflix oder amazon-prime hätte sehen wollen, dieser dann aber nicht verfügbar war. Darauf habe ich keine Lust. Grundsätzlich gilt für mich daher weiterhin: Solange es sich nicht um eine Eigenproduktion handelt und ich noch die Auswahl habe, ziehe ich eine DVD/Blu-ray einem Stream vor, da mir so noch das Sammlergefühl, das Videothekengefühl besser erhalten bleibt.

Zudem: Wenn ich online einen Film kaufe besitze ich ihn ja nicht wirklich, sondern erwerbe meines Wissens nur das dauerhafte digitale Nutzungsrecht (was ja etwas anderes ist, da ja zB die Plattform theoretisch Pleite gehen oder die Nutzungsrechte am Film verlieren kann und dann wäre der Film für mich futsch).
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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von arni75 » Samstag 29. Mai 2021, 11:11

Rein rechtlich hat man auch bei DVDs nur die Nutzungsrechte erworben, aber praktisch konnte man den Datenträger auch weiterverkaufen. Zum Thema Verfügbarkeit: Ich habe zB in meiner Amazon-Watchlist bestimmt 50 Filme, die derzeit wg Rechteproblemen nicht verfügbar sind. Es finden auch immer wieder Preiskämpfe zwischen Anbietern und Plattformen statt - so waren 2019/20 viele Warner-Filme nicht erhältlich (Kauf und Leih), weil es Streit um Konditionen gab. Amazon nutzt zB seine Marktmacht dreist aus, um EK zu drücken, daher verkaufen kleinere Anbieter manchmal auch nur direkt B2C.

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von Taipan » Sonntag 6. Juni 2021, 07:07

arni75 hat geschrieben:
Samstag 29. Mai 2021, 10:00
Trotzdem stehen noch über Tausend Filme klassisch im Regal, weil sie nicht adäquat ersetzt werden können (Qualität, Verfügbarkeit, Extras, Sprachen etc) oder weil ich keine Lust habe, parallel iTunes, Amazon und Co nutzen zu müssen.
Es ist natürlich unbestritten, dass es tausende Filme gibt, die es nicht per Stream zu kaufen gibt (genauso wie es auch tausende Filme gibt, die man gar nicht kaufen kann). Ich meinte ja auch eher "normale" und aktuelle Filme. Also sagen wir mal die jeweiligen Top 100 - 200 der Jahrescharts der letzten zehn bis zwanzig Jahre und die wichtigsten Direct-to-Home Premieren aus diesem Zeitraum. Glaube nicht, dass es da große Lücken zwischen digital und physisch im Vertrieb gibt.
student a.d. hat geschrieben:
Samstag 29. Mai 2021, 11:01
Zudem: Wenn ich online einen Film kaufe besitze ich ihn ja nicht wirklich, sondern erwerbe meines Wissens nur das dauerhafte digitale Nutzungsrecht (was ja etwas anderes ist, da ja zB die Plattform theoretisch Pleite gehen oder die Nutzungsrechte am Film verlieren kann und dann wäre der Film für mich futsch).
DIeses Argument habe ich noch nie so richtig verstanden. Grundsätzlich stimmt es ja, aber die Wahrscheinlichkeit, dass Amazon, Apple oder Google innerhalb der nächsten 20 Jahre pleite gehen, ist denke ich deutlich geringer als die Wahrscheinlichkeit, dass dein DVD Player bis dahin seinen Geist aufgegeben hat und gar keine neuen mehr produziert werden oder die Scheiben durch den Zahn der Zeit, Wasserschaden etc. unbrauchbar werden und deine ganze Sammlung futsch ist (außer um sich die Cover anzugucken).

Nutzungsrechte können die Konzerne nicht verlieren, da sie die Filme ja nicht für ihre Abo Modelle gegen Gebühr geliehen, sondern als stinknormaler Händler an den Endkunden verkauft haben. Eben nur ohne Verpackungsmüll und Transportkorsten.

Am Ende des Tages sind die einzigen Argumente gegen Streaming immer wieder die gleichen zwei:

1. Die Sammelleidenschaft, die jeder für sich selbst entscheiden muss.

2. Die technischen Voraussetzungen stimmen nicht (zB alter TV oder eine schlechte Internetverbindung). Sobald dieses Problem gelöst ist, wechselt eigentlich jeder den ich kenne auf Streaming und sammelt -falls er denn ein Sammler sein sollte- nur noch persönliche absolute Megahighlights.

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Re: Home-Video-Markt in Deutschland

Beitrag von arni75 » Sonntag 6. Juni 2021, 08:00

Der Massenbedarf/-geschmack aus deinem Beispiel (Top100 der letzten zwei Dekaden) ist sicherlich gut abgedeckt und sollte kaum digitale Lücken enthalten. So wie die Radioversorgung mit den Top50-Titeln auch in Dauerschleife nebenher düdelt und kaum noch wahrgenommen wird. Abseits davon wird es jedoch schnell dünn und im Bereich Indie, Arthaus, Klassiker und Co fehlt recht viel und dies auch von Land zu Land unterschiedlich, da die Auswertungsrechte an zahlreiche Lizenznehmer verkauft wurden - klassische Finanzierung jenseits von Majors und vor den Streamern. Hier steht man schnell im Regen, wenn man Filme nur digital anschauen kann. Den Aspekt des Sammelns darf man nicht unterschätzen, weil man als Anbieter gute Gewinne damit machen kann.

Die technische Infrastruktur und Qualität ist für mich trotz theoretisch sehr guten Voraussetzungen immer wieder ein Grund zum Ärgern: Oft stimmen Bild- und Tonformate nicht, es kommt digital ein altes Master zum Einsatz, die Kompression ist schwach oder die Bandbreite reicht in Spitzenzeiten oder aus externen Gründen nicht aus. Man merkt leider, dass in der „digitalen Schütte“ der Streamer kaum noch Experten sitzen und für den Anbieter und sein Geschäftsmodell egal ist, ob er Musik, Literatur, Filme oder Software verkauft.

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