Mark_G hat geschrieben:...dass er beim zweiten HOBBIT-Film das HFR "weicher" gemacht hat...
Klingt für mich wie ein "Placebo". Dass 3D
und HD-Ausgangsmaterial
und HFR im Zusammenspiel bei vielen Kinobesuchern mit traditionellen Sehgewohnheiten (Unschärfe, fehlende Tiefenschärfe, Bewegungsunschärfe, Ruckeln etc.) bricht, und als "unnatürlich" empfunden wird, mag ja unstrittig sein, aber gerade HFR wird da bevorzugt zum "Sündenbock" pauschalisiert, obwohl es sich schlicht und ergreifend nur um eine simple Erhöhung der Bildfrequenz handelt. Ich sehe da auch nicht, wie man das "weicher" machen will, dann kann man es auch einfach weglassen, und dann wird halt wieder gemault, dass 3D "zu unscharf" ist...
Wer sich einfach mal die Blu-Ray vom ersten HOBBIT in den Player schiebt - in old fashioned 2D, mit klassischen 24 Bildern pro Sekunde - der wird feststellen, dass ein nicht geringer Anteil des propagierten "Soap-Opera-Effektes“ allein schon der höheren Auflösung, und damit der signifikant besseren Bildschärfe geschuldet ist. Und über 3D kommt dann eben noch ein realer Tiefen- bzw. Entfernungs-Eindruck dazu. Da reicht es dann nicht mehr, wie bei einem 2D-Film problemlos möglich, eine simple Pappscheibe als "Mond" zu verkaufen (den das menschliche Gehirn bei 2D auf bekannte Größe und Entfernung interpoliert und "glaubhaft" macht). Und auch auf simple Tricks wie in HERR DER RINGE, wo der Größenunterschied zwischen Menschen/Elben und Hobbits/Zwergen teilweise darüber realisiert wurde, dass die Darsteller nur unterschiedlich weit von der Kamera entfernt waren, sind dann nicht mehr möglich, da kann man nicht mehr so einfach "schummeln", Größe und Entfernungen der Sets/Kulissen werden eben "fassbar", die Arbeit mit Modellen/"Miniaturen" (HdR, KING KONG) wird schwieriger. Dazu kommt das klassische Problem von 3D, dass man hier zwar einen realistischen 3D-Eindruck vorgegaukelt bekommt, dass die Tiefenschärfe (also der fokussierte scharfe Bereich in Abhängigkeit von der Entfernung) von der Kamera vorgegeben wird, und nicht wie im realen Leben vom Zuschauer selbst ausgewählt werden kann. Auch daran muss man sich erst mal gewöhnen...
Ich bleibe daher dabei: HFR mag ein netter Gimmick sein, um Bewegungsunschärfe und Ruckeln bei Schwenks oder schnellen Bewegungen zu optimieren, aber bei vorwiegend statischen Bildern (oder 3D-Einstellungen ohne deutliche Differenz zwischen Vorder- und Hintergrund), ist der normale Zuschauer gar nicht in der Lage zwischen HFR oder Nicht-HFR zu unterscheiden...
Und als alter "Technokrat" werde ich mir auch den zweiten Teil wieder "mit allem drum und dran" geben, mich hat schon der erste - zumindest technisch - überzeugt...