Lativ hat geschrieben:Diese Diskussion um die Nicht Nominierung von Schwarzen in diesem Jahr ist das eine, daraus aber rassistische Tendenzen abzuleiten ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten.
(...)
Da läuft etwas gewaltig schief.
Es beschwert sich auch kein Asiate oder die Latino gemeinde wenn keiner Nominiert ist.
Ganz genau meine Meinung.
Es sollten sich mal welche aufregen, dass bei den NAACP Image Awards seit 1969 NUR Schwarze nominiert werden,
und dass TV-Sender wie BET (Black Entertainment Televison) NUR Formate von und mit Schwarzen zeigen.
Es gibt in den USA diese und viele andere Einrichtungen, die ALLE, die nicht schwarz sind, ausschließen.
Und dann regt man sich noch darüber auf, dass keine Schwarzen bei den Oscars nominiert sind.
Und wie du sagst: wenn Will und Jada auch die Asiaten, die Latinos etc. erwähnen würden, dann könnte man daraus ja eine sinnvolle Diskussion ableiten, aber so wirkt es nur als seine die mucksch, wie ein kleines Kind, was nicht bekommt, was es will.
Ice Cube (Produzent von "Straight Outta Compton") hat die richtige Antwort für die Smiths, Spike Lee und Konsorten gefunden: "Wen interessieren denn noch die Oscars?"
Und genau da kommt wieder die Frage auf: warum bekommen die Oscars immer soviel Bashing ab, aber andere Preisverleihungen nicht?
Soweit ich das überblicken kann, wurden bei den TONY Awards letztes Jahr in allen 8 (!) Schauspiel-Kategorien 40 weiße Schauspieler nominiert und KEIN einziger Schwarzer.
Warum hat sich da denn niemand aufgeregt?
Nochmal: Ice Cube spricht das aus, was auch die meisten Leute in einer Straßenumfrage sagen würden: "Wen interessieren denn noch die Oscars"?
Warum also aufregen: das ist ein Branchen-interner Filmpreis, der nur für einige Insider (also die Filmschaffenden selbst) vielleicht wichtig ist.
Kein Außenstehender findet Will Smith schlechter, weil er keinen Oscar gewonnen hat. Der Zusatz "Oscar-Nominee" oder "Oscar-Winner" ist nichts mehr, was die Massen in die Kinos zieht.
Das ist ein Preis fürs eigene Ego.
Und da jetzt ne große "Rassen"-Diskussion anzufechten ...
Und das auch noch aus der "Ecke", die sich wie gesagt durch eigene TV-Sender und eigene Preise nicht integriert, sondern selbst abspaltet.
Das ist wie Frauenrechtler, die Gleichberechtigung wollen, dann aber die "Drecksarbeit" trotzdem weiterhin nur von Männern machen lassen wollen.
Nach dem Motto: bei den schönen Seiten des Lebens wollen wir gleichberechtigt sein oder sogar Vorteile nutzen, aber beim Rest kann es gerne so bleiben wie früher.
Naja, egal. Genug gemeckert.
In einem Artikel hab ich gelesen, dass 13% der US-Bürger schwarz sind, und dass im Schnitt in den letzten Jahren bei den Oscars 10% der nominierten Schauspieler schwarz sind. Sooo schlecht ist der Schnitt also gar nicht.
So wie ich die Academy kenne, wird neben den Angekündigten "Veränderungen für die Zukunft" jetzt bei den Oscars erstmal "Straight Outta Compton" den Drehbuch-Preis gewinnen (auch wenn es nur weiße Autoren sind). Aber das wäre meiner Meinung nach Heuchelei. Man sollte die Politik aus einem Unterhaltungspreis rauslassen.