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Keine Einlasskontrollen im Kölner Cinedom - Wer "schwarz" sieht muss 60 Euro zahlen

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 15:42
von Buzz Lightyear
Der 1. April ist noch nicht gewesen, oder? :puempel: :mrgreen:

Köln -
Schwarzfahren kostet 60 Euro, das ist bekannt. Schwarzsehen auch – zumindest im Cinedom. Und damit nicht genug der Parallelen: Wie in der U-Bahn wird dort beim Einlass nicht mehr kontrolliert.
Vor den 14 Kinosälen im Multiplex-Kino im Mediapark steht kein Kartenabreißer mehr und auch niemand mit Scanner für QR-Codes. „Die Mitarbeiter können an anderer Stelle effizienter eingesetzt werden“, begründet das Unternehmen.


Kontrolliert wird mit einer Kamera: Die nimmt während des Filmes ein Standbild vom Kinosaal auf, die dort besetzten Plätze werden mit den laut Computer verkauften Plätzen abgeglichen. Wer auffällt, weil er falsch sitzt, muss sein Ticket zeigen. Hat er keins, kostet das 60 Euro.
Online-Kauf mit Kundenservice
Das käme aber äußerst selten vor, heißt es. Stattdessen betont das Unternehmen den Service für die Kunden: Wer die Karte online zu Hause oder von unterwegs kauft, muss nur den Ausdruck oder die digitale Buchungsbestätigung dabei haben und kann direkt zu seinem Platz gehen. Anstehen an der Kasse, um sich die gekauften Karten ausdrucken zu lassen, ist nicht mehr nötig. Dementsprechend sind die Kassen – an denen auch immer noch Karten vor Ort gekauft werden können – im Foyer in den Hintergrund gerückt.
Mit seinem Verzicht auf Kartenkontrollen verblüfft das Cinedom die Kölner Kinowelt. Auch wenn das Verfahren des Videoabgleichs nicht allen unbekannt ist: Im Rex am Ring wird es seit der Wiedereröffnung 2017 genutzt, um auf Personal vor den einzelnen Sälen zu verzichten. Aber dort müssen sich die Besucher ihre online gekauften Karten noch an der Kasse abholen.
Erkennung über Kamera

Über die Kamera im Saal sehen die Mitarbeiter, wenn jemand auf einem nicht verkauften Platz sitzt. Das komme vor, aber nicht regelmäßig. „Manchmal sitzen die Leute auch einfach falsch“, sagt Mitarbeiter André Klausz. Dann werden sie freundlich darauf aufmerksam gemacht. Sollten sie sich jedoch ohne Ticket eingeschlichen haben, gibt es Hausverbot. Den Datenschutz sieht Klausz durch die Videokamera nicht verletzt: „Die Gesichter sind verpixelt. Es wird auch nichts gespeichert.“
„Da hätte ich keinen Spaß dran“, sagt Martina Borck, Geschäftsführerin vom Cinenova. Sie schätzt den direkten Kontakt zum Publikum, der sich beim Einlass in den Saal ergebe. Dort steht im Cinenova jemand, der die Kinokarten scannt – egal, ob sie online oder an der Kasse gekauft wurden.
Kim Koch, Geschäftsführer des Cineplex-Verbundes, fragt verwundert, wie denn bei einem Verzicht auf Kontrolleure der Jugendschutz gewährleistet sei. „Wir lassen nur Leute ’rein, die A: eine Karte und B: das richtige Alter haben“, stellt er fest. Der Jugendschutz sei auch im Cinedom gesichert, sagt eine Sprecherin. Bei Filmen ab 6, 12, 16 und 18 stehe noch jemand vor dem Kinosaal und achte auf das richtige Alter der Besucher. Aber eine Karte will auch der nicht sehen – dann eher noch den Ausweis.

https://www.rundschau-online.de/region/ ... n-31988972

Re: Keine Einlasskontrollen im Kölner Cinedom - Wer "schwarz" sieht muss 60 Euro zahlen

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 15:44
von Mark_G
Öfter mal was Neues...

Re: Keine Einlasskontrollen im Kölner Cinedom - Wer "schwarz" sieht muss 60 Euro zahlen

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 16:08
von student a.d.
Ähm ist das Datenschutztechnisch eigentlich in Ordnung?

Re: Keine Einlasskontrollen im Kölner Cinedom - Wer "schwarz" sieht muss 60 Euro zahlen

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 19:28
von Invincible1958
Könnte man sich dann nicht immer die höchstmögliche Ermäßigung kaufen?
Wenn man richtig sitzt, wird dann ja der Ermäßigungsnachweis nicht mehr kontrolliert.

Oder man legt sich hinter eine Sitzreihe, bis der Film anfängt, damit man auf den Kameras nicht zu sehen ist,
und sucht sich erst bei Filmbeginn einen freien Platz. ;-)
Sie werden dann ja bestimmt nicht während des Films Leute im Saal kontrollieren.

Re: Keine Einlasskontrollen im Kölner Cinedom - Wer "schwarz" sieht muss 60 Euro zahlen

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 20:36
von MH207
Müsste auch im Umkehrschluss bedeuten, dass das Betreten des Kinosaals (spätestens) nach Filmbeginn ausgeschlossen ist. Außer das läuft wiederum über das Personal ...

Re: Keine Einlasskontrollen im Kölner Cinedom - Wer "schwarz" sieht muss 60 Euro zahlen

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 21:23
von Invincible1958
MH207 hat geschrieben:
Donnerstag 14. März 2019, 20:36
Müsste auch im Umkehrschluss bedeuten, dass das Betreten des Kinosaals (spätestens) nach Filmbeginn ausgeschlossen ist. Außer das läuft wiederum über das Personal ...
Wobei es ja sowieso kaum Personal an den Türen oder in der Nähe der Türen nach Filmbeginn gibt.
Wenn man nach Filmbeginn auf Toilette geht, dann kommt man meist zurück und hätte (zumindest in einem Multiplex) auch in jeden anderen Saal gehen können. Da kontrolliert niemand, ob man auch in den richtigen Saal geht.
In vielen Multiplexkinos werden die Karten auch nur an einem Ort kontrolliert, hinter dem erst die Aufteilung der Säle beginnt.
Da ist es heute ja schon möglich sich für den kurzen Kinderfilm das günstigste Ticket zu kaufen und sich dann aber in einen Saal zu setzen, in dem ein überlanger 3D-Film läuft. Natürlich macht das die breite Masse nicht. Aber möglich ist es.

Und so denkt wohl auch der Kölner Cinedom. Die paar Leute, die bescheißen, die hat man immer - egal wie die Kontrolle funktioniert.

Die beste Kontrolle aus Kinosicht hätte man, wenn die Sitze im Saal alle "verschlossen" sind (z.B. mit einer Art "Haube" überm Sitz).
Um den Sitz zu "öffnen" bzw. sitzbar zu machen, muss man den Code seines Tickets an einen Scanner halten, der am Sitz angebracht ist. So kann nur der Ticketinhaber den Sitz "öffnen". Und jeder ohne Ticket würde sofort auffallen, weil man sich ja nicht einfach irgendwo hinsetzen könnte.

Re: Keine Einlasskontrollen im Kölner Cinedom - Wer "schwarz" sieht muss 60 Euro zahlen

Verfasst: Donnerstag 14. März 2019, 23:43
von mercy
Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Methode kostensparender sein soll. Einlassmitarbeiter sollten ja so oder so vor Ort sein, um zu putzen, oder lassen die ihr Kino dreckig. Der Aufwand, jede Vorstellung die Säle mit verkauften Plätzen abzugleichen, erscheint mir da deutlich höher. Und der Faktor Mensch ist unberechenbar. Falscher Platz, falsche Ermäßigung (was auch Kosten verursacht), FSK-Kontrolle (also doch jemand vor jedem Saal abgestellt?). Oft kommt es auch vor, dass der Gast einfach ein Ticket zur falschen Vorstellung bekommen hat. Alles in allem macht das doch mehr Arbeit als Personal zur einfachen Ticketkontrolle abzustellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies Zukunft haben wird.

Bisher kenne ich die Nicht-Einlass-Kontrolle nur vom Cinecitta, aber da funktioniert dies offenbar komplett elektronisch.